Kap Hoorn

Kap Hoorn, das sich am südlichsten Ende des chilenischen Archipels Feuerland befindet, ist eines der bekanntesten und gefährlichsten Seezeichen der Welt. Es markiert die nördliche Grenze der Drakepassage, der schmalen Seeverbindung zwischen Südamerika und der Antarktis.
Kap Hoorn liegt bei 55° 58′ südlicher Breite und 67° 17′ westlicher Länge auf chilenischem Territorium. Es ist Teil der Hermite-Inseln, die zum größeren Archipel Feuerland gehören. Diese Region ist bekannt für ihre steilen, felsigen Klippen und schwierigen Wetterbedingungen, was sie zu einem der abgelegensten und herausforderndsten Orte für Seeleute macht.
Kap Hoorn wurde erstmals 1616 von den niederländischen Entdeckern Willem Schouten und Jacob Le Maire umrundet. Sie benannten es nach der niederländischen Stadt Hoorn, der Heimatstadt von Schouten.
Die Gewässer rund um Kap Hoorn sind berüchtigt für ihre heftigen Stürme, riesigen Wellen und starken Westwinde. Dies liegt an dem Fehlen bedeutender Landmassen im Südlichen Ozean, wodurch die Winde ungehindert ziehen können und extreme Bedingungen erzeugen. Die Wellen können hier über 30 Meter (100 Fuß) hoch werden, und die Windgeschwindigkeiten überschreiten häufig 100 km/h (60 mph), was eine ernste Gefahr für Schiffe darstellt.
Vor der Eröffnung des Panamakanals im Jahr 1914 war Kap Hoorn eine wichtige Schifffahrtsroute für Schiffe, die zwischen Europa, der Ostküste Nordamerikas und der Westküste Südamerikas verkehrten. Besonders bedeutend war es für Handels- und Walfangschiffe im 18. und 19. Jahrhundert.
Heute ist Kap Hoorn keine wichtige Handelsroute mehr, aber es bleibt ein ikonisches Ziel für abenteuerlustige Seeleute, Kreuzfahrtschiffe und Liebhaber der maritimen Geschichte. Es ist Teil des Nationalparks Cabo de Hornos, einem Schutzgebiet, das ein Denkmal für die verlorenen Seeleute sowie einen Leuchtturm und eine kleine chilenische Marinebasis beherbergt. Viele moderne Seeleute versuchen, Kap Hoorn zu umrunden, um eine Herausforderung zu meistern und den legendären Entdeckungsgeist am Leben zu erhalten.
P.S. Bildnachweis: Sylt-Tinto, CC0, via Wikimedia Commons